Unterrichtskonzept 

Unterrichtskonzept Dennis Kessler 

Fächer: Gesang, Klavier, Saxophon, Klarinette, Gitarre und Akkordeon


Einleitung


„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ (Heraklit von Ephesus)


Ob wir nun das Twitschern der Vögel pfeifend imitieren oder eine Melodie nachspielen, nach Noten musizieren oder unsere Gefühle musikalisch ausdrücken. Musik wird seit jeher weitergegeben. 

Aus der Natur, von Mensch zu Mensch oder aus dem Menschen selbst, für sich selbst. 

Die Art und Weise hat sich über die Menschheitsgeschichte hinweg stetig verändert. 

Wurden die Melodien einst von Gehör zu Gehör weitergegeben, konnten sie bald auch in Schriftform und später auf Tonträgern festgehalten werden. 

Und nicht nur die Musik selbst, sondern auch das Handwerk, das Erlernen der Kunstfertigkeit, hat seine eigene Geschichte. 

Ob ein Choral in Quadratnotation, oder der Einzug des Klaviers in die bürgerlichen Haushalte - alles braucht einen „Meister“ der es seinem „Schüler“ erklärt. 

Ist das System der Quadratnotation noch verhältnismäßig einfach zu erklären, braucht es für ein solides Klavierspiel schon mehr Wissen und mehr Zeit. 

Die Art und Weise, wie dieses Wissen vermittelt wird, richtet sich nach den jeweiligen pädagogischen Philosophien der Epochen, dem Kulturkreis und natürlich den individuellen Vorlieben. 

War z.B. der Instrumental oder Gesangsunterricht im beginnenden 18. Jahrhundert nur einer ausgewählten Bevölkerungsschicht zugänglich, besteht heute in Deutschland für jeden die Möglichkeit ein Instrument zu erlernen und zu musizieren. 

Beschränkte sich der Unterricht früher nur auf das erlernen des Handwerks ist er heute zu einer festen sozialen Instanz geworden, in der die Möglichkeit besteht, die Kreativität seiner eigenen Persönlichkeit zu erkunden und z.B. im Ensemblespiel (Band, Combo) soziale Kompetenzen zu erwerben und zu erweitern. 

Im weiteren Verlauf möchte ich gerne mein eigenes Unterrichtskonzept vorstellen, dass sich für mich in meiner 20 jährigen Erfahrung als Pädagoge als brauchbar erwiesen hat und als Grundlage für ein tieferes Verständnis und Erforschung des Themas dient. 




Grundidee:


- Schrittweiser Aufbau musikalischer Handlungsfähigkeit (Technik,          Handwerk, Theorie)


Beginne ich bei Vorschulkindern mit spielerischen Geschichten, die mit Tönen oder Geräuschen untermalt werden, werde ich einen Erwachsenen zwar auch verspielt und frei an das Instrument heranführen, aber dennoch schneller das Handwerk mit der Theorie verbinden können. 

Jeden Schüler dort abzuholen wo er steht, ist für mich ein Grundprinzip meiner Arbeit. 

Die Individualität eines Jeden zu erkennen und zu fördern setzt ein hohes Maß an Empathie voraus, die ich mir im Laufe der Jahre angeeignet habe. 

War ich zu Beginn meiner Tätigkeit noch unsicher und jonglierte mit Konzepten, von denen ich während des Studiums gehört hatte herum, erkannte ich bald, dass jeder Schüler eine eigene Herangehensweise benötigt, um ihm ein freudiges und fundiertes Vorankommen zu ermöglichen. 

Meine Hauptaufgabe besteht also darin, immer wieder von Neuem zu erkennen, was der Schüler gerade benötigt, um gewisse Schwierigkeiten zu meistern. 

Beschränkt es sich im Instrumentalunterricht in den ersten Jahren meist auf technische Tips und Tricks, kann es im Gesangsunterricht schon in den ersten Wochen an die Arbeit mit Mentalen Konzepten gehen, um sich z.B. eine „lockere“ Grundhaltung zu erarbeiten, die das Singen erleichtert. 

Damit sich der Schüler später entscheiden kann, auf welche Richtung er sich spezialisieren möchte, gehört es auch zu meiner Aufgabe, die vielen Epochen und Stilrichtungen in meinem Unterricht anzubieten und zu bearbeiten. Entscheidet sich ein Schüler nach den Anfängen für eine Stilrichtung in der ich mich nicht „zuhause“ fühle, suchen wir gemeinsam nach einem Lehrer, der seinen Anforderungen entspricht. 




- Anleitung und Unterstützung zum kreativen Umgang mit den erworbenen Fähigkeiten



„Um einen Zufall herbeizuführen, bedarf es vieler Vorbereitung. Um eine gute improvisierte 

Drei-Minuten-Rede zu halten, benötige ich beispielsweise drei Tage.“ Mark Twain.


In meinem Unterrichtskonzept spielt die Improvisation eine große Rolle. Meiner Meinung nach, kann man nur ein umfassendes Wissen über die Kunstfertigkeit der Musik gewinnen, wenn man nicht nur das „Malen nach Zahlen“ also das Lesen der Notenschrift beherrscht, sondern auch frei und ohne Notenvorgabe musizieren kann. Tonleitern werden z.B. nicht nur auswendig gelernt, sondern auch in einer folgenden Übung zur freien Anwendung gebracht. Der Schüler improvisiert mit den Tönen über ein Akkordschema und kann somit ein eigenes Bild des Klanges erwerben. Ziel ist die Entwicklung einer eigenständigen musikalischen Persönlichkeit. Auch hier ist die Herangehensweise immer dem Schüler angepasst. Kann ich mit einigen Schülern von Beginn an improvisieren, brauchen andere viel Zeit und Vertrauen, um das gelernte frei anzuwenden. 

Das Selbe gilt für die Kunst der Komposition. Ich biete jedem eine Anleitung, vom kleinen Erstwerk bis hin zum aufführungsreifen Stück.  


 - Stärkung der sozialen Kompetenzen 


Gerade in der heutigen Zeit kann der Musikunterricht als feste soziale Instanz dienen, in der Kinder   und Jugendliche ihre eigenen Fähigkeiten und die sozialen Kompetenzen prüfen, verändern und erweitern können. Der Musikunterricht findet in den meisten Fällen einmal wöchentlich statt. Also ein fester Termin, den die Kinder wahrnehmen müssen und auf den sie sich im Idealfall vorbereiten  und auch verlassen können. Im Einzelunterricht kümmert sich der Lehrer nur um den Schüler. Oft ist auch das ein Grund, warum Kinder gerne in den Unterricht kommen. Sie haben das Gefühl, dass es in dieser Zeit nur um sie selbst geht und das sie ernst genommen werden. 

Nehmen die Schüler zusätzlich noch an einem Ensemblespiel (Band, Combo, Orchester) teil, unterstützt dies, den Platz innerhalb eines Gefüges zu finden, ohne seine Individualität zu verlieren. Erschafft man gemeinsam Kunst, vertont man gemeinsam Stimmungen und Gefühle, bleibt es nicht aus, dass man seinen eigenen Charakter untersucht und erkennt, wer man im Gesamtgefüge sein möchte. 

In der Erwachsenenbildung verhält es sich ähnlich. Meiner Erfahrung nach, ist in den letzten Jahren das Verlangen nach „kunstvollen“ Tätigkeiten gestiegen. Viele Erwachsene schätzen den Musikunterricht aufgrund seiner ausgleichenden Wirkung. Auch wenn Erwachsene nicht immer die Zeit haben sich gut auf den Unterricht vorzubereiten, nutzen sie die Stunde, um den Arbeitsalltag auszublenden und sich durch Klang auszudrücken. 

Sozusagen „Musikunterricht als Wellness!“



- Berufsvorbereitung


Nicht wenige meiner Schüler hegen den Wunsch das Musizieren zu ihrem späteren Beruf zu machen. Und einige setzen es auch in die Tat um. Meine Aufgabe ist es, die Schüler mit dem nötigen Rüstzeug zu versehen, welches ihnen ermöglicht die  hohen Anforderungen der Aufnahmeprüfungen zu bestehen. Sie gut auf den Berufsalltag eines Musikers vorzubereiten gehört ebenso dazu, so wie die Auswahl der Studienform und Studienort, und oder Treffen mit Professoren zu arrangieren und sie aufzubauen, wenn der Weg zu steinig erscheint. 




Zusammenfassung:


Ziel ist, dass die Schüler am Ende ihre erworbenen Fähigkeiten in den Bereichen Metrum und Bewegung, Rhythmus sowie melodische und stimmliche Fähigkeiten sicher, flexibel und kreativ im vielfältigen musikalischen Gestalten anwenden und zur Erschließung von Musik aus dem eigenen Erfahrungsraum und aus anderen Kulturen nutzen können. 

Von „Wellness“ bis hin zur Professionalität. 

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